Therapie
Beziehungsthemen kann man kaum außerhalb von Beziehungen bearbeiten. Es ist das Kennzeichen einer beziehungsorientierten Form von Psychotherapie, an diesen konflikthaften zwischenmenschlichen Themen zu arbeiten.
Das Behandlungskonzept
Eine tagesklinisch konzipierte psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung sollte im Hinblick auf Ziele und Methoden so individuell wie möglich zugeschnitten sein. Allgemeine Zielsetzungen mögen für eine große Gruppe von Patient*innen „durchschnittlich“ zutreffen, im Einzelfall stehen aber immer die spezifischen Problemlagen und Möglichkeiten, die Linderung bzw. Besserung der persönlich empfundenen Beschwerden und Beeinträchtigungen im Vordergrund. Wichtige Ziele sind daneben das Herstellen einer vertrauensvollen und belastbaren therapeutischen Beziehung, die Entlastung in einer Krisensituation, die Reaktivierung brachliegender Ressourcen und nicht zuletzt die Stärkung der eigenen Beziehungsfähigkeit. Zusätzlich kann in manchen Fällen die Behandlung mit Psychopharmaka bzw. einschlägigen anderen Medikamenten (Schmerzmittel, Blutdrucksenker etc.) notwendig werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht hat sich Psychotherapie in Einzelgesprächen wie auch in Gruppensettings als gleichermaßen effektiv erwiesen.
Gruppentherapeutische Ansätze haben den großen Vorteil, dass der Einzelne durch eine Bezugsgruppe (also vielfach) gespiegelt wird bzw. sich verstanden fühlt. Gleichzeitig muss sie oder er in der Gruppe eine Vielzahl von Beziehungen gleichzeitig regulieren, lernen zuzuhören aber auch sich abzugrenzen. Zusätzliche Einzelgespräche ermöglichen in den Augen vieler Patient*innen das notwendige Maß an Privatheit, so dass auch intime Themen unbefangener besprochen werden können. In allen bekannten tagesklinischen Settings hat sich vor dem Hintergrund dieser sich ergänzenden Aspekte eine Kombination von Einzelgesprächen und Gruppeninterventionen als wertvoll erwiesen.